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  • AutorenbildJana

Workaway in Kampanien: La vita è dolce

Aktualisiert: 27. Feb. 2022

Als Carolina den Geländewagen über die mit weißen Kieselsteinen gepflasterte Auffahrt vorbei an den Olivenbäumen in Richtung des hölzernen Eingangstores steuert, klopf ich mir innerlich auf die Schulter. Perfetto, fatto bene.

Michele und Carolinas Haus in der Nähe von Paestum in Kampanien.

Das Anwesen unserer Workaway-Hosts Michele und Carolina ist ein bewohnbares Klischee. Eine Mischung aus Versace und Landhaus. An der Decke unseres Zimmers hängt ein fetter Kronleuchter, neben unserem Bett ein gerahmtes Stillleben. Von unserem Balkon aus blickt man auf hunderte Oliven- sowie Granatapfel- und Feigenbäume. In der Ferne sind die Berge zu sehen.


Direkt nach unserer Ankunft laden uns die beiden zum Essen in ihr Lieblingsrestaurant ein. Es gibt Pizza. Claro. Und literweise Hauswein. Der Alkohol und die Pizza in Verbindung mit 24 Stunden Zugfahrt lassen unseren Durchhaltewillen gegen 23 Uhr dann aber brechen, kaum haben wir eine halbe Stunde später die Matratze unseres Betts berührt, sind wir schon im Tiefschlaf. Unsere Körper scheinen zu wissen, dass jede Minute wertvoll ist, denn viel Zeit zum Erholen bleibt nicht. Um 6.40 Uhr geht der Alarm. Wir sind ja schließlich nicht hier, um uns auszuruhen. 300 Olivenbäume wollen von ihren Früchten erlöst werden.


Bei der Olivenernte kann man eigentlich nichts falsch machen. Im Prinzip bürstet man einfach die Zweige des Baums, ein Netz fängt die zu Boden fallenden Früchte auf. Man bürstet allerdings echt viele Zweige, was die Sache nach einer Weile anstrengend macht. Da kommt es ganz gelegen, dass unsere Hosts uns in der Mittagspause zu einem Sagre del Tartufo, einem Trüffelfest, bringen, wo wir uns mit Spaghetti con Tartufo Bianco stärken bevor es mit der Arbeit weitergeht.


Ausflug zum Sagre del Tartufo. Im Bild: Davide, ich, Michele, Carolina und Drew, ein Workawayer aus England.

Nach unserem ersten Arbeitstag scheint sich Michele gedacht zu haben, wir wohnen nicht nur Klischee, wir leben auch Klischee. Deswegen schallt beim Abendessen italienische Musik von der Eingangshalle in der Küche, zu trinken gibt's selbsthergestellten Weißwein, auf dem Teller: Mozzarella, Prosciutto crudo und Honigmelone. Allora, in Campania la vita è dolce.



Ich bin Jana Freiberger, Journalistin, und schreibe auf diesem Blog über meinen Alltag, Reisen und gutes Essen.

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